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German to Portuguese: 90 Jahre Aktivitäten der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer in Brasilien
Source text - German Die vorliegende Jubiläumsschrift anlässlich der 90 Jahre währenden Aktivitäten der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer in Brasilien zeichnet diejenigen wichtigen Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung und Gesamtgeschichte Brasiliens nach, bei denen das deutsche Element eine wichtige Rolle gespielt hat und weiterhin spielt.
Schon fast ein Jahrhundert widmen sich die Kammern der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Sie sind heute mehr denn je verankert in der brasilianischen Wirtschaft, und ihre Mitgliedsfirmen erarbeiten einen bedeutenden Teil des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts, wobei der Schwerpunkt auf der arbeitsplatzintensiven Industrieproduktion liegt. Mehr als 1200 Unternehmen mit deutschem Kapital gibt es heute in Brasilien, davon allein 700 im Bundesland São Paulo. Rund 22 Mrd. US-Dollar haben deutsche Firmen bisher in Brasilien investiert. Die folgenden Seiten sind der Versuch einer Zusammenfassung der 90-jährigen Kammeraktivitäten. Sie basieren zu einem großen Teil auf den in vorherigen Jahrzehnten von Ernst Günther Lipkau, Ehrenpräsident der Deutschen Auslandshandelskammer São Paulo, verfassten Schriften sowie Beiträgen anderer Autoren aus São Paulo, Rio de Janeiro und Porto Alegre.
Handel Brasilien – Deutschland: ein kurzer Rückblick ins 19. Jahrhundert
Die Import- und Exportbedingungen hatten sich durch die Übersiedlung des portugiesischen Königshofs nach Rio de Janeiro im Jahr 1808 auch für die deutschen Kaufleute verbessert. Bis dahin durfte der Handel nur über Portugal abgewickelt werden. So konnte an die erste Zeit der deutschen Großkaufleute und Betreiber von Schifffahrtslinien in Brasilien, wie zum Beispiel Erasmus Schetz, Arnual von Holland und Sebald Lins im 16. Jahrhundert. angeknüpft werden.
Schon 1812 begann die Kaffeeausfuhr durch die Brüder Wilhelm und Friedrich Fröhlich. Und bereits 1825, drei Jahre nach der Unabhängigkeit Brasiliens, gingen 50% der brasilianischen Zucker- und Kaffeeproduktion in die Hansestädte Hamburg und Bremen.
Schnell stieg die Anzahl der deutschen Im- und Exporthäuser in Brasilien.
1875 waren es bereits 80, mehr als diejenigen britischen Ursprungs. In Rio Grande do Sul gab es schon 22 deutsche Außenhandelsfirmen. In São Paulo nahm Theodor Wille 1844 mit seiner in Santos gegründeten Firma seine Einfuhrtätigkeit auf. Neben dem Import von bis dahin unbekannten Waren und Maschinen erwarb er sich besonders im Export große Verdienste um Brasilien. Wille wurde zu einem der wichtigsten Kaffeeexporteure des Landes. Er gab damit auch entscheidende Impulse für die Entwicklung des Hafens von Santos und des Kaffeeanbaus in São Paulo.
Durch deutsche Auswanderer, darunter Bauern, Handwerker, Kaufleute und Militärs, und nicht zuletzt durch die von der Habsburgerin Leopoldine, der ersten Kaiserin Brasiliens, geförderte offizielle Einwanderung deutschsprachiger Immigranten waren sich die beiden Länder näher gekommen.
Pionierjahre ab 1916
Es ist das Jahr 1916 und Europa leidet unter dem Ersten Weltkrieg. Das größte Land Lateinamerikas erlebt den Kautschukboom im Amazonas und ist noch nicht am Kriegsgeschehen beteiligt. Bald aber bekommen auch die Anrainerstaaten des Südatlantiks die wirtschaftlichen Folgen des Krieges zu spüren. Der Kriegsgegner Großbritannien will seit Kriegsbeginn 1914 die deutsche Handelskonkurrenz in Brasilien ausschalten. Die von den Briten erlassenen „Schwarzen Listen“ (Statutory Lists) verhängen einen Boykott über alle Firmen in Brasilien, die Handelsbeziehungen mit Deutschland unterhalten.
Die bereits bestehende „Deutsch-Brasilianische Gesellschaft“ kümmert sich zunächst um die durch das Embargo entstandenen Probleme. Dieser Verein ist aber nur wenig auf wirtschaftliche Fragen eingestellt. Daher tragen sich deutsche Kaufleute in São Paulo mit dem Gedanken, eine deutsche Handelskammer zu gründen. Zeitgleich werden ähnliche Überlegungen in der Hauptstadt Rio de Janeiro angestellt, wo sich auch die bedeutenden Handelshäuser aus Belém, Recife und Salvador mit ihren Beschwerden und Problemen zu Wort melden.
Verbandsgründung in Rio de Janeiro und São Paulo
Aus dieser Notlage heraus schließen sich die betroffenen deutschen Firmen zusammen, um einen Fortgang der Geschäfte zu gewährleisten. Am 3. August 1916 wird der „Verband der Deutsch-Brasilianischen Unternehmen“ (União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras) gegründet. Sitz des neu gegründeten Verbands ist die Landeshauptstadt Rio de Janeiro. Ein halbes Jahr nach seiner Gründung wird der Verband umgetauft, er heißt nunmehr „Verband der Deutsch-Brasilianischen Handelsfirmen“.
In São Paulo hatte man schon längere Zeit vorgearbeitet und mit der „Deutsch-Südamerikanischen Gesellschaft“ unter dem Druck der Verhältnisse Position zu den anstehenden wirtschaftlichen Fragen bezogen. Im Interesse einer Konzentration der Kräfte beschließen Paulistaner Unternehmer am 27. November 1916 im Club „Gesellschaft Germania“ die Gründung des „Verbandes Deutsch-Brasilianischer Firmen in São Paulo“ als Ortsgruppe der Zentrale in Rio de Janeiro mit eigenem Vorstand. Es ist die Geburtsstunde der deutschen Auslandshandelskammer São Paulo.
Von den 27 wirtschaftlich bedeutendsten Gründungsmitgliedern sind die Firmen Companhia Theodor Wille, Herm. Stoltz S.A., Irmãos Weiszflog und Bromberg & Cia. zu nennen, sowie die beiden großen, damals deutschen Brauereien Brahma und Antarctica (letztere damals im Mehrheitsbesitz von Anton Zerrenner).
Auch die Banken sind mit von der Partie: die brasilianische Bank für Deutschland, als brasilianische Aktiengesellschaft mit deutschem Kapital, sowie die Filialen der Deutschen Überseeischen Bank und der Deutsch-Südamerikanischen Bank. Wohl wichtigster Initiator des Verbands und erster Präsident ist Ernesto Diederichsen, Mitinhaber der Firma Theodor Wille.
Bis Ende 1916 sind dem Verband 115 Firmen sowie zahlreiche Einzelmitglieder angeschlossen. Im Bundesgesetzblatt wird am 9. Februar 1917 die Eintragung als „União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras“ registriert.
Um die regionalen Interessen nicht zu vernachlässigen, werden lokale Verbände auch in Salvador, Recife und Belém gegründet. Die deutschen Kaufleute in den drei südlichen Bundesländern Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná sind zunächst zurückhaltend. In diesen drei brasilianischen Bundesländern ist die ethnische und kulturelle Präsenz besonders deutschsprachiger Einwanderer identitätsprägend und teilweise dominierend. Trotzdem gibt es dort kein unmittelbares Interesse an einer derartigen Vereinigung. Das erklären Chronisten damit, dass die dort ansässigen Unternehmer sich offensichtlich weitgehend in die brasilianische Gesellschaft integriert haben und nicht mehr primär dem Überseehandel verbunden sind.
Im Oktober 1917 trat Brasilien offiziell in den Krieg auf Seite der Alliierten gegen Deutschland ein, beteiligte sich aber nicht aktiv. Der Vorstand beendete die Tätigkeit des Verbands. Erst ein Jahr später, 1918, wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen. Einen deutsch-brasilianischen Warenaustausch gab es infolge der Kriegsereignisse jedoch bis 1919 nicht.
Im kollektiven Bewusstsein jener Zeit bleibt die Erinnerung an die jahrhundertelange Partnerschaft zwischen Brasilien und Deutschland. Im letzten Friedensjahr 1913 war Deutschland mit 15% zweitwichtigster Abnehmer der brasilianischen Exporte (USA: 39%), und 17,5% der brasilianischen Importe stammten aus Deutschland, das damit nach Großbritannien ebenfalls an zweiter Stelle lag. Der Beitrag Deutschlands an der wirtschaftlichen Entwicklung Brasiliens war offensichtlich, mit den Schwerpunkten Handel, Schifffahrt, Handelsfinanzierung und Infrastrukturvorhaben.
Neubeginn ab 1918
In den unmittelbaren Folgejahren nach 1918 leistete die Kammer wichtige Arbeit bei der Vermittlung der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Der „Verband Deutsch-Brasilianischer Firmen in São Paulo“ hatte sich bereits 1919 wieder gebildet und zählte 1920 schon 180 Mitglieder. Eine deutsche Gesandtschaft wurde erst wieder 1921 in Rio de Janeiro eröffnet. Bald schon blühen die Handelsbeziehungen wieder auf, die Dampfschiffe der Schifffahrtsgesellschaft Hamburg-Süd laufen wieder brasilianische Häfen an.
Der Verband ist mit seiner Erfahrung und seinen Empfehlungen maßgeblich an den Vorbereitungen eines Handelsabkommens zwischen Brasilien und Deutschland beteiligt, das 1922 zustande kam.
Die Gründung der „GELATEINO“ (Geschäftsstelle der deutschen Handelskammern in den lateinamerikanischen Ländern) mit Sitz in Hamburg bedeutete in den 20er Jahren eine wichtige Verstärkung zur Förderung des Handels zwischen Brasilien, Argentinien, Uruguay, Chile und Deutschland. Der Warenaustausch zwischen Deutschland und Brasilien konnte in diesem Jahrzehnt fast wieder auf den Vorkriegsstand gebracht werden. Damals hatte São Paulo etwa eine Million Einwohner.
Wachsende Bedeutung São Paulos
Die aufstrebende Paulistaner Metropole, in der sich immer mehr Industrie ansiedelte, weckte besonders auch das Interesse deutscher Firmen, die hier Tochtergesellschaften gründeten und zunehmend industriell tätig wurden.
Siemens und AEG verfügten schon früher über Verkaufs- und Servicebüros in Brasilien und hatten mit einfacher industrieller Fertigung angefangen.
Schering, Bayer, Merck und Deutz begannen mit der Produktion.
Alteingesessene Handelshäuser wie Theodor Wille & Cia. und Herm. Stoltz & Cia. (gegründet 1863) vertraten in jener Zeit zahlreiche Firmen, darunter Maschinen-, Auto- und Konsumgüterhersteller. Deutsche Produkte verkauften sich gut, der Anteil von Investitionsgütern stieg. Zahlenmäßig waren die Führungsgremien des Verbands von Handelshäusern geprägt, die Industrieunternehmen tauchten erst in den 30er Jahren in den Vorstandslisten auf. Der deutsch-brasilianische Handel wurde immer bedeutender, was sich auch in der Zahl der Mitgliedsfirmen des Verbands spiegelte. Waren es im Jahr 1921 noch 198, konnten 1939 schon 408 gezählt werden. Hauptstelle des Verbands war nach wie vor Rio de Janeiro; São Paulo hatte aber von Anfang an fast ebenso viele Mitglieder wie die Zentrale.
Erneut kritische Zeiten
Die Weltwirtschaftskrise von 1929 trifft Brasilien mit voller Härte. Konkurse und Vergleiche nehmen zu. Der Preis für Kaffee, dem Hauptausfuhrprodukt Brasiliens, fällt drastisch. Die Importe tendieren gegen null, die Industrieproduktion verringert sich dramatisch, eine innenpolitisch unsichere Lage entsteht.
„Die wirtschaftliche Lage in Brasilien war zu Beginn der 30er Jahre ebenso hochgradig kritisch wie in Deutschland“ - so beschreibt Ernst Günther Lipkau die Anfangsphase dieses „Schicksalsjahrzehnts“ des 20. Jahrhunderts.
Am 28. Juni 1932 wurde der Verband in „Deutsch-Brasilianische Handelskammer“ (Câmara de Comércio Teuto-Brasileira) umbenannt, eine mit Rechtsfähigkeit ausgestattete Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wurde von den zuständigen deutschen Behörden und Wirtschaftsverbänden als „Deutsche Auslandshandelskammer“ anerkannt. São Paulo löste sich aus dem Status der „Ortsgruppe“ und wurde allgemein als „Deutsche Auslandshandelskammer“ anerkannt.
Der politische Umsturz in Deutschland 1933 brachte zunächst eine wirtschaftliche Abkapselung. Brasilien und Deutschland belebten ihren Handel jedoch schnell wieder, und zwar auf der Basis von Kompensationsgeschäften, darunter auch über die ASKI-Mark („Ausländerkonten für Inlandzahlungen“).
Dadurch konnten die brasilianischen Lieferungen erhöht und die deutschen Handelsforderungen abgebaut werden; der Warenaustausch stieg.
Die Arbeit der Kammern hatte in den 30er Jahren einen hohen Stand erreicht.
Anerkannte Persönlichkeiten wie Ernst Diederichsen, Max Weiszflog, Julius Melzer, Oscar Flues und Hans E. Buckup standen an der Spitze der Organisation in São Paulo. In Rio de Janeiro waren es bis 1930 Otto Schilling, danach Xavier Drolshagen, A. Bücken, Hermann Kälble sowie Max Pomorski.
Ab 1935 entwickelt sich Deutschland zum größten Handelspartner Brasiliens, kauft die Hälfte der Tabakernte, ein Drittel der Baumwolle und mehr als ein Zehntel der brasilianischen Kakaoernte. 1936 und 1937 organisiert die Kammer eine internationale Mustermesse der deutschen Industrie in Rio de Janeiro.
In São Paulo findet die „1. Deutsche Automobil- und Radio-Ausstellung“ statt. Beide Veranstaltungen sind ein großer Erfolg. 1938 ist Deutschland mit einem Viertel der Gesamteinfuhr größter Lieferant Brasiliens, umgekehrt nimmt es rund ein Fünftel aller brasilianischen Exporte ab und liegt damit nur hinter den USA an zweiter Stelle.
„Der im September 1939 entbrannte Zweite Weltkrieg brachte dem deutsch-brasilianischen Handel sofort schwere Einbußen. Blockade und Diskriminierung wirkten sich weit härter aus als 1914/1918. Die Kammermitglieder standen zusammen und versuchten, Abwehrmaßnahmen zu koordinieren“, notiert Lipkau. Die britische Blockade droht, die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien fast vollständig zu unterbrechen. 1941 veröffentlichen die Vereinigten Staaten eine Schwarze Liste, mit der die Handelsbeziehungen mit Deutschland unterbunden werden sollen. Mit dem Kriegseintritt Brasiliens auf Seiten der Alliierten 1942 wird die Schließung der Kammer verfügt, ihre Aktiva können dem Deutschen Krankenhaus und dem Deutschen Hilfsverein in São Paulo übertragen werden.
Der Handelsverkehr zwischen den beiden Ländern kommt für fast ein Jahrzehnt zum Erliegen. Die wirtschaftliche Substanz der Firmen geht fast vollständig verloren.
Neubeginn in den 40er Jahren in São Paulo
Ein um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen besonders verdienter Brasilianer, Dr. Fernando Eduardo Lee, wurde 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, beim Chef der US-Militärregierung in Berlin, General Lucius Clay, im Interesse einer Wiederbelebung des deutsch-brasilianischen Handels vorstellig. Sein Anliegen war erfolgreich und wurde von der brasilianischen Wirtschaft begrüßt. Am 27. August 1948 findet die Gründungsveranstaltung der neuen „Deutsch-Brasilianischen Handelskammer in São Paulo“ statt (Câmara Teuto-Brasileira em São Paulo). Daran ist Dr. Hans Schnitzlein maßgeblich beteiligt. Trotz einer grundsätzlich misstrauischen Einstellung allem Deutschen gegenüber finden sich zahlreiche Brasilianer bereit, sich in ihrem Vorstand zu engagieren. Erster Präsident wird Dr. João Batista Leopoldo Figueiredo.
Als Ausdruck der Verbindung zu Porto Alegre und der dort noch zu gründenden Kammer treten Alberto Bins, ehemaliger Bürgermeister von Porto Alegre und Mitbegründer der Fluggesellschaft Varig, sowie Max Ertel (Leiter der Filiale Porto Alegre von Bromberg &Cia.) in den Paulistaner Vorstand ein. Dr. Lee wird in Anerkennung seiner hohen Verdienste zum Ehren-Präsidenten auf Lebenszeit ernannt. São Paulo ist nach New York die zweite Gründung einer deutschen Auslandshandelskammer nach dem Zweiten Weltkrieg.
Und wieder einmal ist die Wirtschaft der Politik voraus: 1949 konnte die Firma Mannesmann die erste große Investition in Brasilien tätigen. Bei Belo Horizonte wurde ein Stahl- und Röhrenwerk errichtet, das 1954 in Betrieb ging. Es bildete die Grundlage zur Versorgung vieler Industrien. Nach Unterzeichnung des Handelsvertrags im Jahre 1950 zeigte sich rasch, dass die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen, Eisen- und Stahlprodukten sowie Chemikalien wesentlich höher war als die nach Rohstoffen und Nahrungsmitteln, die Brasilien exportierte. Daher empfahlen die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, eine Produktion in Brasilien aufzubauen.
Kammer Rio de Janeiro entsteht wieder
Schrittweise wurden die alten deutsch-brasilianischen Beziehungen reaktiviert. Die Deutsch-Brasilianische Handelskammer Rio de Janeiro wurde am 4. Juli 1950 neu gegründet. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Brasilien und der Bundesrepublik Deutschland wurden aber erst Anfang 1951 wieder aufgenommen. In den 50er Jahren begann in Brasilien die Industrialisierung. 1953 wurden zahlreiche deutsche Firmen gegründet, darunter Volkswagen do Brasil, Mercedes-Benz do Brasil, MWM, Degussa, Ferrostaal u.a. Dadurch wurde die „Industrielle Revolution“ Brasiliens eingeleitet. Bis Ende 1957 kamen weitere 130 deutsche Unternehmen und Beteiligungen hinzu, darunter BASF und Henkel.
Pionierunternehmen wie Bayer, Gütermann, Hoechst und Siemens waren schon seit dem 19. Jahrhundert in Brasilien mit Niederlassungen vertreten. So wurden die brasilianischen Unternehmen mit deutschem Kapital zum Motor der Industrialisierung. Mit Präsident Juscelino Kubitschek de Oliveira begann ab 1955 die neue Phase wirtschaftlichen Aufschwungs, er holte Auslandsinvestitionen ins Land und begann den Bau der neuen Hauptstadt Brasília. 1955 wurde die Kammer Porto Alegre im Bundesland Rio Grande do Sul gegründet.
Die Industrieproduktion Brasiliens wuchs von 1955 bis 1960 um 370%, die Grundlagen für die brasilianische Investitionsgüterindustrie wurden geschaffen.
Das Jahr 1964 brachte politische Unruhen mit Streiks, das Militär übernahm die Macht. Die Militärregierung setzte eine tief greifende Umstrukturierung der Wirtschaft durch. Die das Auslandskapital abschreckenden Bestimmungen der vorherigen Regierungen wurden abgeschafft.
Der Warenaustausch zwischen Brasilien und Deutschland verdoppelte sich von 1960 bis 1970. Im Jahr 1971 wurde in São Paulo die bis dahin größte deutsche Industrieausstellung organisiert. Die mittelständischen Investitionen nahmen stark zu, besonders mit Blick auf die offizielle Importsubstitutionspolitik. Persönlichkeiten des deutsch-brasilianischen Wirtschaftslebens wie Ernst Günther Lipkau und Wolfgang Sauer wirkten in jener Zeit als Manager und Berater. Trotz der Welt-Ölkrise 1973 hielt das ausländische Vertrauen in Brasilien an, es wurde weiter beträchtlich investiert. Von 1975 bis 1991 war das Wasserkraftwerk Itaipu die größte Baustelle der Welt, unter maßgeblicher Beteiligung deutscher Unternehmen wie Siemens und Voith.
Bereits 1980 erfolgte die Gründung des „Deutsch-Brasilianischen Handelsrats“. Damit verfügten die Kammern Rio de Janeiro, Porto Alegre und São Paulo erstmalig über eine gemeinsame Dachorganisation. Erster Präsident des Handelsrats wurde Wolfgang Sauer (Volkswagen do Brasil).
Grundlage für eine neue Dynamik
Obwohl die 80er und 90er Jahre in der Geschichte Brasiliens als „verlorene Jahrzehnte“ bezeichnet werden, brachten sie doch eine Stabilisierung der demokratischen Strukturen.
Die Modernisierung der Wirtschaft führte zu Erleichterungen in der Stellung des investierten Auslandskapitals, zu einem besserem Schutz ausländischer Marken und Patente sowie zum Ende der Marktreserven, vor allem in der Informatik. Dadurch gelang es vielen brasilianischen Unternehmen, auch international wettbewerbsfähig zu werden. Sie steigerten ihre Produktivität und erhöhten die Qualität ihrer Produkte. Die Entstehung des Mercosur bot eine neue Chance zur Erhöhung der Exporte.
An der seit Beginn der 90er Jahre laufenden Privatisierung von Staatsunternehmen in Brasilien beteiligen sich deutsche Unternehmen allerdings kaum, zu stark ist die Wirtschaft mit den Investitionen in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung beschäftigt. Auch der Aufbau anderer Staaten Mittel- und Osteuropas verschlingt nach wie vor große Investitionssummen aus Deutschland.
90er Jahre: Kammern reagieren auf neue Entwicklungen
In den 90er Jahren wurden in den AHKs Rio de Janeiro, Porto Alegre und São Paulo wichtige Weichen gestellt, um die Abhängigkeit von Zuwendungen aus Deutschland zu vermindern und gleichzeitig das Bewusstsein der Kammer als Dienstleister zu verstärken.
Seit 1995 wird im Rahmen der jährlich abwechselnd in Deutschland und Brasilien abgehaltenen Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage und der Tagung der Gemischten Kommission für Wirtschaftliche Zusammenarbeit die Ehrung „Deutsch-Brasilianische Persönlichkeit des Jahres“ vollzogen.
1995 zeigt die deutsche Wirtschaft erneut ihr Engagement in Brasilien, als in São Paulo die deutsch-brasilianische Technologieausstellung FEBRAL veranstaltet wird. Bei dieser größten deutschen Leistungsschau seit Jahren präsentierten 330 Aussteller ihre Produkte. Eröffnet wurde sie wurde von den damaligen Präsidenten der beiden Länder, Fernando Henrique Cardoso und Roman Herzog.
Die Teilnahme der Kammern an der in Brasilien stattfindenden Umweltkonferenz ECO 92 zeigte das wachsende Interesse an Umwelttechnologien. Sie führte später zur Einrichtung einer Umweltabteilung in der Kammer São Paulo und schließlich, auf Anregung von Klaus Behrens (Henkel), zur Schaffung des „Umweltpreises von Martius“,. Es handelt sich um den heute bedeutendsten brasilianischen Umweltpreis, benannt nach Karl Friedrich Philipp von Martius, der ab 1840 mit seiner „Flora Brasiliensis“ das bis heute umfangreichste und wichtigste botanische Werk aller Zeiten erstellte.
Die Teilnahme an der EXPO 2000 war für die AHK São Paulo eine Premiere. Ihr 200 Quadratmeter großer Stand befand sich direkt neben der offiziellen brasilianischen Präsentation. Unter dem Motto „Die Deutschen in Brasilien – 1500 bis 2000“ wurden den Besuchern die vielfältigen kulturellen, ethnischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern nahe gebracht.
Die Dienstleistungen der AHK in Rio de Janeiro, Porto Alegre und São Paulo umfassen heute die Gebiete Außenhandel, Messen, Umweltmarkt, Recht und Wirtschaft, Berufsbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Mit ihrem Büro in Frankfurt ist die AHK São Paulo seit 2004 auch erfolgreich im Herzen Deutschlands und Europas vertreten.
Die AHK in Brasilien sieht in ihrer wechselvollen Geschichte der letzten 90 Jahre nicht die „Asche von gestern“, sondern die Verpflichtung, das freie Unternehmertum und den Handelsaustausch nachhaltig auszubauen – zum Nutzen beider Länder, Brasilien und Deutschland.
Translation - Portuguese A presente publicação comemorativa dos 90 anos de atividades no Brasil da Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha traça os aspectos fundamentais do desenvolvimento econômico e da história do Brasil, em que o componente alemão desempenhou e ainda desempenha um importante papel.
Já há quase um século as Câmaras de Comércio dedicam-se à cooperação econômica entre os dois países. Mais do que nunca, estão hoje consolidadas na economia brasileira e suas empresas associadas representam uma parcela fundamental do Produto Interno Bruto brasileiro, destacando-se na produção industrial com utilização intensiva de mão-de-obra. Há hoje no Brasil mais de 1.200 empresas de capital alemão, das quais 700 estabelecidas no Estado de São Paulo. Cerca de 22 bilhões de dólares foram investidos no Brasil por empresas alemãs. As páginas que se seguem buscam resumir as atividades das Câmaras Alemãs ao longo de 90 anos e baseiam-se em grande parte em documentos das décadas anteriores a Ernst Günther Lipkau, presidente de honra da Câmara de Comércio Alemã em São Paulo e em colaborações de outros autores de São Paulo, Rio de Janeiro e Porto Alegre.
Comércio Brasil – Alemanha: uma breve retrospectiva do século XIX
A mudança da corte real portuguesa para o Rio de Janeiro em 1808 também trouxe consigo um avanço nas condições de importação e exportação para os comerciantes alemães. Até então, o comércio só era possível por intermédio de Portugal. Com o Brasil do século XVI, foi então possível no primeiro período a retomada das relações com comerciantes e empreendedores das linhas de navegação no Brasil, como Erasmus Schetz, Arnual von Holland e Sebald Lins
Já em 1812 a exportação de café iniciou-se por meio dos irmãos Wilhelm e Friedrich Fröhlich. Logo após, em 1825, três anos após a independência do Brasil, 50% da produção brasileira de açúcar e café já era recebida pelas cidades hanseáticas de Hamburgo e Bremen.
Rapidamente crescia no Brasil o número de casas de importação e exportação. Em 1875 já eram 80, sem considerar as de origem britânica. Apenas no Rio Grande do Sul havia 22 empresas de comércio exterior. Em São Paulo, Theodor Wille iniciou em 1844 suas atividades de exportação com sua empresa fundada em Santos. Além da importação de mercadorias e máquinas desconhecidas até então, foi sobretudo na exportação que Wille foi de grande mérito para o Brasil. Wille tornou-se um dos mais importantes exportadores de café do país. E com isso também promoveu esforços que seriam decisivos para o desenvolvimento do porto de Santos e do cultivo do café em São Paulo.
Alemanha e Brasil se aproximavam através de imigrantes alemães - camponeses, artesãos, comerciantes e militares - e, por meio da vinda oficial de imigrantes de língua alemã, fomentada pela primeira imperatriz do Brasil, Dona Leopoldina de Habsburgo.
Pioneirismo desde 1916
Em 1916 a Europa sofre a Primeira Guerra Mundial. O maior país da América Latina vive a explosão da borracha no Amazonas não sendo atingida pelos acontecimentos provocados pela guerra. No entanto, logo em breve as consequências econômicas da guerra propagam-se também nos países adjacentes do Atlântico-Sul. A Grã-Bretanha, então oponente de guerra, buscava desde o seu início, em 1914, suplantar a concorrência comercial alemã no Brasil. As “listas negras“ (Statutory Lists) promulgadas infligiam um boicote sobre todas as empresas alemãs no Brasil que mantinham relações comerciais com a Alemanha.
A já existente “Sociedade Teuto-Brasileira“ (Deutsch-Brasilianische Gesellschaft), ocupava-se, sobretudo, dos problemas originados pelo embargo. No entanto, a associação centrava-se pouco nas questões econômicas e, diante disso, os comerciantes alemães estabelecidos em São Paulo começaram a cogitar a fundação de uma câmara de comércio alemã.
Ao mesmo tempo, idéias semelhantes são colocadas na capital, Rio de Janeiro, onde as casas de comércio importantes da época, assim como de Belém, Recife e Salvador também participavam suas reclamações e problemas.
Diante desta necessidade, as empresas alemãs atingidas unem-se para garantir a continuidade dos negócios e em 03 de agosto de 1916 é fundada a “União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras“ (Verband der Deutsch-Brasilianischen Unternehmen), com sede na então capital do país, Rio de Janeiro. Com meio ano de sua fundação, a União muda o seu nome que passa a se chamar “Associação das Empresas de Comércio Teuto-brasileiras“ (Verband der Deutsch-Brasilianischen Handelsfirmen).
Em São Paulo os empresários pressionados pelas condições já haviam realizado trabalhos preparatórios com a „Sociedade Teuto-Sulamericana“ (Deutsch-Südamerikanischen Gesellschaft) no sentido de um posicionamento quanto às questões econômicas pendentes. Interessados em uma concentração de forças, os empresários paulistas decidem em 27 de novembro de 1916 no clube “Sociedade Germânia“ (Gesellschaft Germania), pela fundação da “União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras em São Paulo“ (Verband Deutsch-Brasilianischer Firmen in São Paulo) como grupo regional da central no Rio de Janeiro com direção própria. Neste momento nasce a “Câmara Alemã de Comércio Exterior“ em São Paulo.
Dos 27 mais importantes membros fundadores estão incluídas empresas como a Companhia Theodor Wille, Herm. Stoltz S.A., Irmãos Weiszflog und Bromberg & Cia., assim como as duas grandes cervejarias, na época alemãs, Brahma e Antarctica (essa última de propriedade majoritária de Anton Zerrenner).
Os bancos também fazem parte da União. O banco brasileiro para a Alemanha como sociedade anônima brasileira com capital alemão, assim como filiais do Banco Alemão Ultramarino (Deutschen Überseeischen Bank) e o Banco Alemão-Sulamericano (Deutsch-Südamerikanischen Bank). Certamente o mais importante iniciador da União e primeiro presidente é Ernesto Diederichsen, co-proprietário da empresa Theodor Wille.
Até fins de 1916, a União tinha 115 empresas e muitos membros individuais. Em 09 de fevereiro de 1917, a associação foi registrada no jornal oficial Bundesgesetzblatt como “União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras“.
Para contemplar os interesses regionais são fundadas também associações locais em Salvador, Recife e Belém. Os comerciantes dos três Estados do sul do Brasil, Rio Grande do Sul, Santa Catarina e Paraná ainda são reservados - a presença étnica e cultural, sobretudo de imigrantes de língua alemã, é de identidade marcante e parcialmente dominante. Não obstante, nesses lugares não havia um interesse direto em uma associação dessa natureza. A explicação dos cronistas para isso é de que os empresários estabelecidos ali já haviam aparentemente se integrado na sociedade brasileira e não tinham mais ligação primordial com o comércio ultramarino.
Em outubro de 1917, o Brasil entrou oficialmente na Primeira Guerra Mundial ao lado dos aliados contra a Alemanha, embora não tivesse tido participação ativa. A diretoria então suspendeu as atividades da Associação. Somente um ano depois, em 1918, as atividades foram retomadas, embora até 1919 não tenha sido realizado intercâmbio de mercadorias devido aos acontecimentos da guerra.
Na consciência coletiva dessa época permanece a lembrança da parceria centenária do Brasil com a Alemanha. Em 1913, último ano de paz antes da Primeira Guerra, a Alemanha era o segundo mais importante comprador das exportações brasileiras, representando uma parcela de exportação de 15% (Estados Unidos, 39%), das importações brasileiras, 17,5% provinham da Alemanha, ficando em segundo lugar após a Inglaterra. A contribuição da Alemanha no desenvolvimento econômico do Brasil teve como principal foco as empresas de comércio, navegação, financiamento comercial e infra-estrutura.
Um novo começo a partir de 1918
Logo nos anos que se seguiram depois de 1918, a Câmara desempenhou um trabalho importante na mediação da retomada das relações diplomáticas entre os dois países. A “União de Firmas Comerciais Teuto-Brasileiras em São Paulo“ já havia se reestabelecido em 1919 e contava com 180 membros em 1929. Somente em 1921 no Rio de Janeiro foi novamente fundada uma delegação alemã. Logo floresciam as relações comerciais e os navios à vapor atracavam novamente em portos brasileiros.
A associação, com sua experiência e suas referências, torna-se ator decisivo nos preparos do acordo comercial entre Brasil e Alemanha, realizado em 1922. A fundação da “GELATEINO“, Escritório das “Câmaras de Comércio Alemãs nos Países da América Latina“ (Geschäftsstelle der deutschen Handelskammern in den lateinamerikanischen Ländern) com sede em Hamburgo, significou nos anos 20 uma importante ampliação do fomento ao comércio entre Brasil, Argentina, Uruguai, Chile e a Alemanha. Nessa década, o intercâmbio comercial entre Brasil e Alemanha praticamente retornou à situação anterior à guerra, quando havia em São Paulo cerca de um milhão de habitantes.
A crescente importância de São Paulo
A metrópole paulistana em ascenção, onde continuamente eram estabelecidas indústrias, também despertou o interesse considerável por parte das empresas alemãs, que cada vez mais fundavam filiais e empreendiam atividades industriais.
Siemens e AEG já dispunham de escritórios de venda e serviços no Brasil, tendo iniciado com a produção industrial simples. Schering, Bayer, Merck e Deutz iniciaram no setor de produção. Antigos estabelecimentos comerciais como Theodor Wille & Cia. e Herm. Stoltz & Cia. (fundado em 1863) representavam à época diversas empresas produtoras de máquinas, automóveis e bens de consumo. Os produtos alemães eram bem vendidos e a participação de bens de capital cresceu. As casas de comércio nas associações de gestão cunharam em números a Associação, enquanto as empresas industriais são listadas na diretoria somente nos anos 30. O comércio entre o Brasil e a Alemanha tornava-se cada vez mais significativo, o que refletiu também no número de empresas associadas. De 198 empresas em 1921, o número passou a 408 em 1939.
A sede da Associação continuou sendo a cidade do Rio de Janeiro, apesr de São Paulo sediasse desde o início quase o mesmo número de membros que a central.
Período crítico mais uma vez
A crise econômica mundial de 1929 atingiu o Brasil com plena intensidade. Crescem as falências e insolvências. O preço do café, principal produto brasileiro, cai drasticamente. As importações tendem a zero e diminui dramaticamente a produção industrial, contribuindo para uma situação de insegurança na política interna.
“A situação econômica brasileira no início dos anos 30 foi, como na Alemanha, profundamente crítica“, como descreve Ernst Günther Lipkau, sobre a fase inicial dessa “década da fatalidade“ do século XX.
Em 28 de junho de 1932, a Associação foi renomeada como “Câmara de Comércio Teuto-Brasileira“ (Deutsch-Brasilianische Handelskammer), um organismo de direito público com personalidade jurídica, reconhecida pelas autoridades competentes alemãs e associações econômicas como “Câmara Alemã de Comércio Exterior“. São Paulo abandona o status de “grupo local“ e é reconhecida publicamente como “Câmara Alemã de Comércio Exterior“.
A reviravolta política na Alemanha em 1933 trouxe, em um primeiro momento, isolamento econômico. No entanto o Brasil e a Alemanha rapidamente revigoraram seu comércio baseado nos mercados de aplicação, também por meio do assim-chamado „marco ASKI“ ASKI-Mark (contas especiais para estrangeiros para pagamentos na Alemanha)
Desta maneira, o fornecimento brasileiro podia ser reforçado e os créditos comerciais alemães reduzidos à medida em que o intercâmbio de mercadorias crescia. O trabalhos das Câmaras atingiu nos anos 30 um alto patamar.
Personalidades reconhecidas, como Ernst Diederichsen, Max Weiszflog, Julius Melzer, Oscar Flues e Hans E. Buckup ocuparam cargos importantes na organização em São Paulo. Já no Rio de Janeiro até 1930, a organização contava com Otto Schilling e depois com Xavier Drolshagen, A. Bücken, Hermann Kälble, assim como Max Pomorski.
A partir de 1935, a Alemanha passou a ser o maior parceiro comercial do Brasil comprando a metade da safra de tabaco, um terço do algodão e mais de dez por cento da safra brasileira de cacau. Em 1936 e 1937, a Câmara organiza no Rio de Janeiro uma feira internacional de amostras da indústria alemã.
Em São Paulo acontece a primeira exposição automobilística e a exposição de rádio, ambas de grande sucesso. Em 1938, a Alemanha é o maior fornecedor do Brasil, representando um quarto da importação total e por sua vez, importa cerca de um quinto de todas as exportações brasileiras, situando-se, assim, somente atrás dos Estados Unidos.
“A eclosão da Segunda Guerra, em setembro de 1939, trouxe de imediato graves perdas ao comércio brasileiro. Os bloqueios e discriminação tiveram consequências ainda mais graves do que 1914/1918. Os membros da Câmara auxiliaram-se mutuamente e procuraram coordenar medidas de defesa“, como descreve Lipkau. O bloqueio britânico ameaçava interromper quase que completamente as relações comerciais entre o Brasil e a Alemanha. Em1941, os Estados Unidos publicam uma lista negra por meio do que as relações comerciais com a Alemanha deveriam ser canceladas. Com a entrada do Brasil na guerra ao lado dos aliados em 1942, foi ordenado o fechamento da Câmara e seus ativos transferidos para o Hospital Alemão e a Sociedade de Beneficência Alemã.
O intercâmbio comercial entre os dois países sucumbe então, durante quase uma década.
Recomeço nos anos 40, em São Paulo
Foi um brasileiro, que se distinguiu pela dedicação especial às relações econômicas entre o Brasil e a Alemanha, Dr. Fernando Eduard Lee que, dois anos após o fim da guerra manifestou, em 1947, junto ao chefe do governo militar dos Estados Unidos em Berlim, General Lucius Clay, o interesse em uma retomada do comércio Brasil-Alemanha. Seu pedido foi bem-sucedido e acolhido na economia brasileira. Em 27 de agosto de 1948, ocorre então a fundação da nova Câmara Teuto-Brasileira em São Paulo (Deutsch-Brasilianischen Handelskammer in São Paulo). Apesar da tendência de desconfiança em relação aos alemães, muitos brasileiros mostram-se dispostos ao engajamento na sua diretoria, do primeiro presidente foi Dr. João Batista Leopoldo Figueiredo.
Como expressão de intercâmbio comercial com Porto Alegre, onde uma Câmara ainda estava por ser iniciada, ingressam na diretoria paulistana Alberto Bins, ex-prefeito de Porto Alegre e co-fundador da VARIG e Max Ertel (diretor da filial Bromberg & Cia.). Como reconhecimento aos seus importantes méritos, Dr. Fernando Lee é nomeado presidente de honra vitalício. São Paulo sedia a segunda câmara de comércio exterior alemã, após a Segunda Guerra Mundial, depois da cidade de Nova York.
E mais uma vez a economia coloca-se à frente da política: 1949 possibilitou para a empresa Mannesmann a realização de seu primeiro grande investimento no Brasil. Foi construido perto de Belo Horizonte uma usina para a produção de aço e tubos, cujas atividades iniciaram-se em 1954. A empresa constituiu uma base de suprimento para muitas indústrias. Após a assinatura do contrato comercial em 1950, rapidamente verificou-se que a demanda por máquinas e equipamentos, produtos de ferro e de aço, assim como produtos químicos era consideravelmente maior do que a de matérias primas e produtos alimentícios que o Brasil exportava. Por isso, as associações econômicas de ponta na Alemanha recomendaram o estabelecimento de uma produção no Brasil.
O restabelecimento da câmara no Rio de Janeiro
Passo a passo, as antigas relações entre o Brasil e a Alemanha vão sendo reativadas. No Rio de Janeiro, a Câmara Teuto-Brasileira é fundada novamente em 04 de julho de 1950. No entanto, as relações diplomáticas entre o Brasil e a República Federal da Alemanha só seriam retomadas no início de 1951. Nos anos 50, o Brasil situava-se no início do processo de industrialização. Em 1953 foram fundadas uma série de empresas alemãs, entre elas a Volkswagen do Brasil, Mercedes-Benz do Brasil, MWM, Degussa, Ferrostaal, entre outras. Foi graças a essas iniciativas que o Brasil foi conduzido a uma “revolução industrial“. Até fins de 1957 foram estabelecidas ainda 130 empresas e participações alemãs, entre elas BASF e Henkel.
Empresas pioneiras como Bayer, Gütermann, Hoechst e Siemens já atuavam no Brasil desde o século XIX através de suas filiais. Desse modo, as empresas brasileiras de capital alemão tornaram-se a força motriz da industrialização. Com o Presidente Juscelino Kubitschek de Oliveira, iniciou-se a partir de 1955 uma nova fase que alavancou a economia brasileira com a busca de investimentos externos para o país e o início da construção de Brasília. Também em 1955 é fundada a Câmara de Comércio de Porto Alegre, no Rio Grande do Sul.
De 1955 a 1960 a produção industrial brasileira cresceu 370%, criando as bases para a indústria dos bens de capital. A tomada do poder pelos militares em 1964 trouxe consigo distúrbios políticos com greves. O governo militar impôs uma profunda reestruturação econômica e foram suspensas as determinações dissuasivas dos governos anteriores em relação ao capital estrangeiro. Entre 1960 e 1970 o intercâmbio de mercadorias entre o Brasil e a Alemanha duplicou. Em 1971 foi realizada em São Paulo a maior esposição da indústria alemã até então. Os investimentos das empresas de médio porte cresceram consideravelmente, sobretudo devido à política oficial de substituição de importações. Personalidades da vida econômica Brasil-Alemanha, como Ernst Günther Lipkau e Wolfgang Sauer atuaram nesse período como gerentes e conselheiros. Apesar da crise mundial de petróleo em 1973, a confiança dos países estrangeiros no Brasil perdurou, dando continuidade ao período de significativo investimento. Entre 1975 e 1991 a hidroelétrica de Itaipu foi a maior área de construção do mundo, com considerável participação de empresas alemãs como Siemens e Voith.
Já em 1980 foi fundado o “Conselho Teuto-Brasileiro de Indústria e Comércio“ (Deutsch-Brasilianischer Handelsrat). Com isso, as Câmaras de Comércio do Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul e São Paulo dispunham pela primeira vez de uma organização agregadora comum. O primeiro presidente do Conselho foi Wolfgang Sauer (Volkswagen do Brasil).
Base para uma nova dinâmica
Apesar de terem sido denominadas “décadas perdidas“ na história brasileira, os 80 e 90 trouxeram uma estabilização das estruturas democráticas.
A modernização da economia trouxe uma situação de maior facilidade nas operações do capital estrangeiro investido, aperfeiçoamento na regulamentação de marcas e patentes estrangeiras, assim como o fim das reservas de mercado, sobretudo no setor de informática. Devido a esses fatores, muitas empresas brasileiras tornaram-se capazes de concorrer também no mercado internacional. Elas aumentaram sua produtividade e aperfeiçoaram a sua qualidade. A criação do Mercosul, o mercado comum dos países da América Latina, ofereceu uma nova oportunidade para o fortalecimento das exportações.
Na privatização de empresas estatais ocorrida desde o início dos anos 90 no Brasil, houve pouca participação das empresas alemãs, já que a economia estava voltada intensamente aos investimentos nos novos Estados da Federação após a sua unificação com a ex-RDA. Ainda hoje desenvolvimento de outros países da Europa Central e Oriental continua a consumir grandes somas em investimentos da Alemanha.
As Câmaras de Comércio dos anos 90 reagem a novas tendências
Nos anos 90 foram iniciadas importantes medidas nas Câmaras de Comércio no Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul e São Paulo visando à diminuição da dependência de atribuições vindas da Alemanha e ao mesmo tempo o fortalecimento da consciência da Câmara como prestadora de serviços.
Desde 1995, dentro do revezamento anual entre os dois países onde é realizado o Encontro Econômico Brasil-Alemanha e a Sessão da Comissão-Mista Brasil-Alemanha de Cooperação Econômica, é conferido o prêmio “Personalidade teuto-brasileira do ano“.
Em 1995 a economia alemã demonstra novamente o seu engajamento no Brasil quando é realizada a FEBRAL, Feira Brasil-Alemanha de Tecnologias para o Mercosul, há anos o maior evento de produtos alemães, composto de 330 expositores, tendo sido inaugurada pelos então presidentes de ambos os países, Fernando Henrique Cardoso e Roman Herzog.
A participação das Câmaras de Comércio na Exposição de Tecnologia do Meio-Ambiente, a ECO Brasil 92, mostrou o crescente interesse nesse setor da economia. Isso resultou mais adiante na absorção de um gerente de meio ambiente na Câmara do Comércio em São Paulo e finalmente, na criação do “Prêmio Ambiental von Martius”, por iniciativa de Klaus Behrens (Henkel). Trata-se do mais importante prêmio de meio ambiente da atualidade, levando o nome de Karl Friedrich Philipp von Martius, que a partir de 1840 criou a obra botânica “Flora Brasiliensis“, até hoje a mais abrangente e significativa.
A participação na EXPO 2000 representou uma estréia para a AHK de São Paulo. Seu grande stand com 200 metros quadrados, estava situado exatamente ao lado do stand oficial brasileiro. Com o slogan “Os alemães no Brasil – 1500 a 2000“, a exposição possibilitou aos visitantes uma maior proximidade em relação às variadas relações culturais, éticas e econômicas entre os dois países.
As prestações de serviços da AHK no Rio de Janeiro, Porto Alegre e São Paulo abrangem atualmente os setores de comércio exterior, feiras, mercado ambiental, direito e economia, formação profissional e relações públicas. Com seu escritório em Frankfurt desde 2004, a AHK de São Paulo também é representada com êxito no coração da Alemanha e da Europa. No Brasil, a AHK com seus 90 anos de história repleta de transformações, não vislumbra as “cinzas de ontem“ e sim sustenta a chama do livre empreendedorismo e das relações comerciais – em benefício de ambos os países, Brasil e Alemanha.
More than 15 years of professional experience in translating technical texts, such as handbooks, brochures and flyers in the fields of engineering, machinery, and software from German and English into (Brazilian) Portuguese.
Some specific projects in which I have worked are related to mechanical pipe joining & fire protection solutions (Victaulic), machinery (Keestrack), and industrial equipment (Haver & Boecker), both in the language pairs English-Portuguese and German-Portuguese.
Coming to the education perspective, I did my Bachelor of Business Administration and Foreign Trade at Mackenzie University, and completed a specialization course in International Relations at the School of Sociology and Politics, São Paulo.
Amongst languages I am fluent in English and German, having studied and lived in USA (Denver) and Germany (Freiburg). I am a freelance translator since 2005, working in São Paulo, Brazil.
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